Drift spielt eine Musik, die geräuschhaft, schroff, unperfekt, manchmal komplex und magisch, oft rhythmisch orientiert ist. Unterschiedliche Arten des Driftens, des Sich-Treiben-Lassens und Antreibens sind Motto dieser Band. Hünsch pflegt hier seine Wurzeln, Punk und Blasmusik, und amalgamisiert sie. Alle beteiligten Instrumente spielte er schon einmal einst selbst, im Musikverein oder in Punkbands. Die MusikerInnen liefern kompositorische Inspiration: Isabelle Duthoit mit ihrer stimmlich-klarinettistischen Virtuosität, Joris Rühl als jüngerer Vertreter der zeitgenössischen Klangforschung sowie der kompromisslos-spielwütige Schlagwerker Christian Lillinger. Duthoit und Rühl sind zwei herausragende Interpreten-Improvisierer aus Paris. Zusammen mit Christian Lillinger aus Berlin und dem Komponisten Carl Ludwig Hübsch hauchen sie den Stücke und Vorgaben, die für dieses Setup geschrieben wurden, Leben ein.
Driften ist eine Motorsportart, die aus der gleichnamigen Fahrtechnik entstanden ist. Hierbei versucht der Fahrer sein Fahrzeug zum Übersteuern zu bringen, während er die Kontrolle und ein hohes Fahrtempo beibehält. Bei diesen Fahrmanövern zeigen die gelenkten Vorderräder zur Kurvenaußenseite, die hinteren Räder haben einen höheren Schräglaufwinkel als die Vorderräder. Als Motorsport-Wettbewerb wird das Driften weltweit ausgetragen, wobei es auf Geschwindigkeit, Driftwinkel und Eleganz der Drifts ankommt.
Drift (“Treiben”) bezeichnet:
Carl Ludwig Hübsch – Tuba, Komposition
Nach meist autodidaktischen Werdegang improvisiert Hübsch auf der Tuba und komponiert für kleine und große Besetzungen Improvisierter oder Neuer Musik. Als (interpretierender) Tubist ist er im In- und Ausland gefragt. Er spielte Improvisierte-, Neue- oder Jazzartige Musik z.B. mit Lester Bowie, W. Breuker, Ninh Le Quan, Scott Fields, Thomas Lehn, Peter Keller, Jasper vanct Hof, Gunda Gottschalk, Gino Robair, Arthur Blythe, Michiel Braam, Harald Kimmig, Udo Moll, Frank Köllges und vielen anderen Meistern ihres Faches. Zahlreiche Radio- und CD-Produktionen, sowie Theatermusikkompositionen. Konzertreisen überallhin. Stipendien in der Schweiz und in die USA. Preisträger des Jazzpot (Essen), 2009 nominiert für den SWR Jazzpreis. Veranstaltet die Plattform Nicht Dokumentierbarer Ereignisse seit 2003. Co-Leader oder Leader vom Multiple Joy[ce] Orchestra, Hübschs Universum und vielen anderen Projekten.
Isabelle Duthoit – Klarinette
Isabelle Duthoit (*1970) studierte ursprünglich klassische Musik; sehr bald jedoch zog die Improvisation sie in ihren Bann. Ihr Schaffen ist von Jazz- und Rockelementen beeinflusst und sie ist offen für Experimente. In diesem Bereich hat sie sich zum Beispiel in der Gruppe Triloid mit dem Kontrabassisten Davin Chiesa und dem Theremin-Spieler und Computer-Musiker Laurent Dailleau bewährt. Ihr wichtigster musikalischer Partner ist der Schweizer Pianist Jacques Demierre, mit dem sie nicht nur im Duo zusammenarbeitet, sondern auch in der “Gruppe Six” auftritt.
Joris Rühl – Klarinette
Nach Abschluss des Studium der klassischen Musik in Lyon widmete sich Joris Rühl vor allem der Neuen Musik. Er nahm Teil an unterschiedlichen Performances, wie zum Beispiel die “Grammaire de la Ville”, die in Lyon, Giessen und Berlin unter Leitung von Heiner Goebbels aufgeführt wurden, oder “L”, beim Festival La Force de l’Art (Grand-Palais, Paris). Rühl arbeitet regelmäßig mit Komponisten zusammen. Kürzlich realisierte er, zusammen mit der Pianistin Eve Risset, “Fenetre Ovale” von Karl Naegeln, Die Aufnahmen wurden auf Umlaut Records im Mai 2011 veröffentlicht. Rühl wird regelmäßig von Ensembles für zeitgenössische Musik, wie z.B. L’Instant Donne, United Instruments of Lucilin, oder Ensemble Hiatus eingeladen. Er arbeitete mit vielen Musikern unterschiedlichster Provenienz zusammen. Besonders mit Vertretern der Kölner Szene der Neuen Musik, wie beim Timeart Ensemble (Muche, Hähne; Moers 08), Hiatus (Hübsch, Lehn; Köln 2008), Fantasmofonika (Rummel, Moers 09), Törn (Zoubek, Tang, Moers 11), Pirx (Frau W, Sledziecki), und Improvisatoren wie Michel Doneda, Thierry Madiot, Le Quan Ninh, Joel Grip, Kim Myhr und vielen anderen.
Christian Lillinger – Schlagzeug
Christian Lillinger – Schlagzeug, Percussion. Geboren am 21.04.84 in Lübben, begann er mit dem Schlagzeugspieler im Alter von 13 Jahren und studierte Schlagzeug von 2000 bis 2004 in Dresden bei Günther “Baby” Sommer. Von 2001-2003 war er Mitglied im “Bujazzo”, Leitung Peter Herbolzheimer. Er ist Preisträger des internationalen Improvisationswettbewerbs in Leipzig, 2000. Seit 2002 intensive Zusammenarbeit mit dem Trio HYPERACTIVE KID. Seit 2008 Gründung seiner eigenen Band GRUND, welche September 09 auf dem Label Clean Feed erschien. 2009 Mitbegründer der Band GRüNEN, welche im September 10 auf dem Label Clean Feed erscheint. 2010 Konzerte und Zusammenarbeit in der Band von John Tchicai mit Christopher Dell und Jonas Westergaard, welche Dezember 2010 auf dem Laben Jazzwerkstatt erscheint. Konzerte und Festivals spielte er auf dem Moers Festival in Italien (Vincenza Jazzfestival), Polen, Türkei, Schweden, Dänemark (Kopenhagen Jazzfestival), Holland (Doek Festival), Portugal (Jazz ao Centro in Coimbra), Kroatien, Belgien, Österreich, Slowenien, Ungarn, Frankreich (Jazzfestival Reims). Konzertierte mit Joachim Kühn, Rol Kühn, Gerd Dudek, Mederic Collingnon, Claudio Puntin, Pete Rende, Gunther Hamep, Rudi Mahall, John Schröder, Mack Goldsbury, Jonas Westergaard, Joe Williamson, Daniel Erdmann, Hendrik Walsdorff, Christopher Dell, Gebhard Uhlmann, Ernst Ludwig Petrowski, Mathias Schubert, Urs Leimgruber, Günther “Baby” Sommer, Johannes Bauer, Manfred Schoof, Claudio Puntin, Simon Nabatov, Tobias Delius, Wolter Wierbos, Frank Gratkowski, Axel Dörner, Wadada Leo Smith, Carl Ludwig Hübsch, Barre Phillips, John Tchicai, David Liebmann, Wilbert De Joode, Evan Parker, u.a.