Kompositionen – Kommunikation – gefährliche Manöver:
Die Kombination der Musiker Carl Ludwig Hübsch, Matthias Schubert und Wolter Wierbos spielt unter dem Titel “Carl Ludwig Hübschs Langfristige Entwicklung des Universums”. Entsprechend differenziert fließt die Kommunikation, die sich an den eigens für dieses Unterfangen geschriebenen Kompositionen entwickelt.
Raum für Entwicklung und genaue Vorgaben wechseln einander ab, sind dicht verwoben. Das Spiel dichter Notate wechselt ab mit freien, expressiven Passagen. Improvisation ist Teil der Komposition, Komposition ist Teil der Improvisation. Im Zentrum steht das Spiel der drei exaltierten Musiker, das von schnell wechselnden Verhältnissen, Humor und überraschenden Harmonisierungen geprägt ist.
Das Trio spielte unter anderem auf dem Umbrella Jazz Festival, Ann Arbor Jazz Festival, Bloody Monday Festival New York, Doek Festival Bimhuis Amsterdam, Just Music Festival Wiesbaden, Berlin Jazzwerkstatt Festival, Chili Jazz Festival Österreich, Kania Jazz Festival Serbien und dem Eurojazz Festival Le Mans. Verschiedene Radioproduktionen wie z.B. mit dem SWR oder dem Blue Lake Radio Wisconsin. Die Arbeit des Trios ist auf vier CDs und einer DVD veröffentlicht.
Seit November 2009 gibt es das Trio auch in einer um den Schlagzeuger und Komponisten Gerry Hemingway (USA) erweiterten Variante. Hemingway ist als kongenialer Musiker von z.B. Anthony Braxton oder Ray Anderson genauso bekannt wie als Leader eigener Projekte (z.B. Gerry Hemingway Quintett!!).
…ein Zeichen des klangästhetischen Aufbruchs!
…fesselnde Klangebenen…
…eine Vielfalt, die selbst manche Orchester nicht erreichen und die den demokratischen Gesellschaftsentwurf der freien Vereinbarung als machbare Utopie beweist…
“Zusammenspiele” in der Linzer Galerie MaERZ. Am Sonntag blies ein Trio beeindruckende Berichte über eine langfristige Entwicklung: Tenorsaxofonist Matthias Schubert, Posaunist Wolter Wierbos und Tubaspieler Carl Ludwig Hübsch, Schreiber fast aller Stücke. Drei Individualisten mit gleichem Gewicht in einer süperben Inszenierung ihrer gescheiten Geometrie des Gemeinsamen samt Rollenwechsel. Vortreten und Zurücknehmen. Jeder ist eine Section in der Band. Samt unterschieden. Aber stets gilt Betonung auf Team. Da ertönen spannende Kammerspiele einer außergewöhnlichen Bläserei. Mit Format und Phantasie. Ein vorbildliches Ineinander von Komposition und konzeptbezogener Improvisation, auffällig-keiten bis zur Instrument-Zerlegung inbegriffen. Jazz und Neue Musik wird phantastisch vereint. Mit viel Veränderungsbegierde und Fortschrittsfahndung, querdurch bis zum Geräusch. Bisweilen auch ins Burleske. Konzert-Strenge und Ellington’s Dogma vom Swingen als Ganzes. Vom Hauch bis zum Draufdrücken, was die Instrumente halten können. Rundum das Plus der Überraschung. Nachzuhören auf Jazzhaus-Köln-CD 112″ (ur)Linz
“Wie die drei Bläser da teilweise rumquietschen, um dann wieder in einen strengen Satz zu verfallen, um wieder die Geräuschkeule auszupacken, das war höchst amüsant bis witzig. Das Trio bot freien Jazz und Neue Musik in so konsequenter wie augenzwinkender Verknüpfung, nicht ohne ein höchst konzentriertes Zusammenspiel zu pflegen. Und so bekam eine Musik, die durchaus nicht ohne intellektuelles Konzept auskommt, einen höchst unterhaltsamen anstrich.” WZ
“(…) es war Carl Ludwig Hübschs “Langfristige Entwicklung des Weltalls”, eine Mischung aus Blechblasperformance und zeitgenössischer Musik. Als Schlusskonzert des ersten Festivalabends der Jazzmusikerinitiative München e.V. (J.I.M.) setzte der eigenwillige Tubist ein Zeichen des klangästhetischen Aufbruchs. Gemeinsam mit Matthias Schubert am Saxofon und dem Posaunisten Wolter Wierbos näherte er sich dem Gestaltungsideal der Komprovisation, der gelungenen Kombination ausnotiert vorgeformter und spontan expressiver Momente. (…)” SZ
“(…) Die neueren Spieltechniken, gepaart mit sensibel abgestimmter Dynamik, schufen fesselnde Klangebenen. Punktuelles und Flächiges verband oder kontrapunktierte sich. Dazwischen gab es zahlreiche Schattierungen. Klar konturierte melodische Linien, meist notiert und in einem Instrument durchlaufend, wurden gleichsam kommentiert durch Einzeltöne, Geräusche oder Mehrfachklänge. (…) Seine Kompositionen bezeichnet Hübsch als “interaktiv”. Dies bedeutet, dass sie nur in Teilen festgelegt sind und der Rest offen bleibt für Improvisationen aller Art. Diese Konzeption führte auch beim Tanner Konzert dazu, dass sich besonders in den nicht fixierten Momenten immer wieder Akzente oder Accessoires herauskristallisierten, die dann selbst zum musikalischen Substrat geronnen. (…)” Fuldaer Zeitung
Carl Ludwig Hübsch – Tuba
Matthias Schubert – Tenorsaxophon
Wolter Wierbos – Posaune
Gerry Hemingway – Perkussion