Dieses Quartett ergänzt die Arbeit meines Trios, der Langfristigen Entwicklung des Universums: Die primordiale (Ur)Suppe beschreibt den Zustand des Universums kurz nach dem Urknall, in dem alles später Entstandene zwar schon angelegt war, aber nur in seinen Komponenten umherwaberte. Als Komponist muss ich Aktionen und Kommunikationen planen und lasse mich von dem überraschen, was wir vier Musiker im Konzert damit anstellen. Unterschiedliche musikalische Aggregatszustände wie Swing, Geräuschkonglomerat, Beat, Klangdichte, Geschwindigkeit werden plastisch und der freien Bearbeitung ausgesetzt. Ich bin sicher, dass wir aus diesen vielen Noten, Zeichen und Vereinbarungen einfach gute Musik machen, dafür sind wir ja schließlich da. Es könnte sogar etwas Marschmusik anklingen, vielleicht etwas Spanisches, einige sehr ernste Momente und hin und wieder das eine oder andere fröhliche Geräusch. Axel Dörner und Frank Gratkowski sind als Improvisierer weltweit bekannt und als Interpreten zeitgenössischer Musiken geschätzt. Michael Griener ist der Schlagzeuger in Deutschland, der sowohl rhythmisch als auch klanglich, lautstark oder kammermusikalisch auf höchstem Niveau kommuniziert. Ich spiele Tuba und habe die Kompositionen geschrieben…
Axel Dörner – Trompete
geboren 1964 in Köln, 1988-89 Klavierstudium am Conservatorium Arnheim (NL) 1989-96 Klavierstudium und Trompetenstudium an der Musikhochschule Köln, lebt seit 1994 in Berlin. Zusammenarbeit mit zahlreichen international bedeutenden Musikern in den Bereichen “Improvisierte Musik”, “Neue Musik” und “Jazz”. Entwickelte einen außergewöhnlichen, sehr persönlichen Stil des Trompetenspiels basierend auf teilweise unüblichen, oft auch selbst neu erfundenen Spieltechniken.
Frank Gratkowski – Saxophon, Klarinetten
geb. 1963 in Hamburg. Saxophonstudium an der MH Küln bei Heiner Wiberny. Weitere Studien u.a. bei Charlie Mariano, Sal Nistico und Steve Lacy. Solist in verschiedensten internationalen Klein- und Großformationen (Klaus König Orchester, Musikfabrik NRW, WDR Rundfunk Orchester, C.A.M.R., etc.). Solokonzerte Formationen mit Matthias Schubert, mit Gerry Hemingway und Dieter Manderscheid + Wolter Wiebos, Duo mit Sebi Tramontana. Trio mit Wilbert De Jode (NL), Bass, und Paul Lovens (D). Frank Gratkowski spielte auf nahezu jedem der großen deutschen Jazzfestivals, sowie auf zahlreichen internationalen Festivals. Lehrtätigkeit an verschiedenen Musikhochschulen.
Michael Griener – Schlagzeug
…kam vor einigen Jahren von Nürnberg nach Berlin und zählt seitdem zu den gefragtesten Schlagzeugern für alle Fälle, seien seine Partner nun eher traditionelle Heroen wie Herb Ellis, radikale wie Barry Guy, Protagonisten der lokalen Szene wie Axel Dörner oder Klangforscherinnen wie Zeena Parkins. Er erwies sich bei allen Gelegenheiten als ideale Besetzung, nicht weil es ihm an eigenem Profil mangelt, sondern weil er jede noch so spezielle Idee mit eigenem Esprit zu unterfüttern weiß und den goldenen Schnitt zwischen Eigenem und Fremdem zum Thema seines Spiels macht. Der Stil des Autodidakten verbindet Gebrochenheit und Flow und ist weit und breit einzigartig. Seine Coolness ebenfalls.
Carl Ludwig Hübsch – Tuba, Komposition
Schlageug- und Gesangsstudium in Freiburg, klassische Tubaausbildung. Improvisations- und Kompositionsstudien in Freiburg und Köln. Spielte Improvisierte – , Neue – oder jazzartige Musik mit Lester Bowie, W. Breuker, M. Schubert, Frank Gratkowski, Jasper vanct Hof, Arthur Bylthe, u.v.a. Aufführungen Neuer Musik. Zahlreiche Radio und CD-Produktionen. Theatermusik. Konzertreisen nach Indien und Afrika und in die USA. OMIStipendiat in USA (2002). “Jazzpott” Preisträger 2003.